Weltdokumentenerbe: Die Handexemplare der Brüder Grimm

Sie gehören zu den wertvollsten Schätzen aus dem Erbe der berühmten Sprachforscher: die Handexemplare der von den Grimms gesammelten Kinder- und Hausmärchen. Die Bände zählen seit 2005 zum Weltdokumentenerbe und sind ein Herzstück der GRIMMWELT Kassel.

Digitalisierte Ausgabe von Handexemplar 2 mit Notizen der Brüder Grimm

In der GRIMMWELT Kassel oder online

1806 begannen die Grimms von Kassel aus mit dem Märchensammeln. Sechs Jahre später erschien kurz vor Weihnachten die erste Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen. Die erste Auflage erschien 1812/15 in zwei Bänden und wurde 1819 in zweiter Auflage mit drei Bänden herausgegeben. Diese war noch mit Anmerkungen und Textfragmenten versehen und sollte die Leser zur Mitarbeit an der Sammlung anregen. Vielfältige Überarbeitungen folgten bis zum Erscheinen der illustrierten "Kleinen Ausgabe" im Jahr 1825, mit der die Brüder weltberühmt wurden.

Mit zahlreichen Kommentaren und Anmerkungen von Jacob und Wilhelm Grimm versehen, geben die Bände Aufschluss über die Beiträger und die Bearbeitungsstufen der einzelnen Märchenerzählungen und sind für die Forschung deswegen von besonderer Bedeutung.

Nicht nur für Forscher - ein Blick in die Bücher lohnt sich

Die Universitätsbibliothek Kassel hat die einzelnen Seiten der ersten und zweiten Auflage in hoher Qualität digitalisiert. So können nicht nur die Gäste der  GRIMMWELT Kassel die Handexemplare als kostbare Ausstellungsstücke bewundern, auch weltweit ist der digitale Zugriff zu Forschungszwecken möglich. Von besonderem Interesse ist dabei der Anmerkungsband aus dem Jahr 1822, weil er viele bisher unbekannte handschriftliche Randbemerkungen der Brüder Grimm enthält

Die Universitätsbibliothek stellt die mehrere tausend Seiten umfassenden Ausgaben über ihr Online-Archiv ORKA bereit. Damit ist es Interessierten und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt möglich, die Exemplare kostenlos für ihre Forschungen zu nutzen, ohne die empfindlichen Originale zu strapazieren.