Kassels Solarzubau nimmt Fahrt auf

Die Ernst-Leinius-Schule in Harleshausen bezieht ab sofort ihren Strom aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Mit einer Leistung von 72 Kilowattpeak (kWp) ist sie die größte Anlage, die die cdw Stiftung bislang auf einem städtischen Gebäude finanziert hat.

Die Inbetriebnahme markiert gleichzeitig den Beginn einer intensiven Ausbauphase: In diesem Jahr werden mindestens sechs weitere PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden in Kooperation zwischen der Stadt Kassel und der cdw Stiftung ans Netz gehen:  Kita Ahnabreite, Kita Waldau 2, Sporthalle Oberzwehren, Albert-Schweitzer-Schule, Heinrich-Schütz-Schule und Carl-Anton-Henschel-Schule.

Stadtklimarätin Simone Fedderke zeigt sich begeistert vom rasanten Tempo des Zubaus: „Unsere Ämter haben eine hervorragende Datengrundlage geschaffen, die es uns ermöglicht, schnell und effizient in unterschiedlichen Kooperationsmodellen zu handeln und klimafreundlichen Strom auf unseren Dächern zu produzieren.“ Neben der cdw Stiftung arbeitet die Stadt Kassel auch mit der Bürgerenergie Kassel-Söhre, den Städtischen Werken und in Eigenverantwortung an weiteren Projekten.

Seit Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2018 hat sich die installierte Leistung bereits verdoppelt. „Aktuell sparen wir so schon über 40.000 Euro an Stromkosten pro Jahr ein“, so Fedderke. „Diese Einsparungen investieren wir konsequent in den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien auf unseren Dächern.“ So konnte im vergangenen Jahr die PV-Anlage auf der Freiwilligen Feuerwehr in Niederzwehren installiert werden, und in diesem Jahr profitiert die die Freiwillige Feuerwehr in Wolfsanger von dem innovativen Finanzierungsmodell.

Thomas Flügge, Geschäftsführer der cdw Stiftung, unterstreicht die Bedeutung der Investitionen für die Zukunft: „Um unsere Mobilität, Wärme- und Stromversorgung künftig klimaneutral zu gestalten, sind gewaltige Investitionen notwendig. Das Finanzierungsmodell Intracting erweist sich dabei als effizientes Instrument, um die notwendigen Mittel bereitzustellen.“ Das Prinzip ist einfach: Jede Kilowattstunde Strom, die eingespart oder selbst produziert wird, senkt die Kosten direkt. Reinvestiert man diese Einsparungen in weitere Maßnahmen, entsteht ein stetig wachsender Rückfluss, der wiederum neue Investitionen ermöglicht.

Die neue PV-Anlage auf der Ernst-Leinius-Schule ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung in Kassel. Sie zeigt beispielhaft, wie die Stadtverwaltung, die cdw Stiftung und weitere Partner gemeinsam den Klimaschutz voranbringen und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten. Die Anlage auf der Ernst-Leinius-Schule wird jährlich knapp 60.000 kWh Strom und jedes Jahr 18 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

Weiterer Ausbau in 2024

In 2024 ist vorgesehen, weitere 21 PV-Anlagen auf städtischen Dächern zu installieren und in Betrieb zu nehmen (Die Kooperationsprojekte mit der cdw Stiftung sind mit *) markiert):

  • Feuerwehr Wolfsanger
  • Carl-Anton-Henschel-Schule*
  • Fridtjof-Nansen-Schule
  • Schule am Wall
  • Schule am Warteberg
  • Kita Bossental
  • Schule Brückenhof
  • Schule Jungfernkopf
  • Albert-Schweitzer-Schule*
  • Pestalozzischule
  • Carl-Schomburg-Schule
  • Emil-Junghenn-Halle
  • Sporthalle Oberzwehren*
  • Heinrich-Schütz-Schule*
  • Bunker Agathofstraße
  • Kita Ahnabreite*
  • Kita Lindenberg
  • Kita Philippinenhof
  • Kita Waldau 2*
  • Mombachstraße 40
  • Bauhof Bunsenstraße

Hintergrund: Intracting

Das Finanzierungsmodell Intracting wurde von 2017 bis Ende 2022 von der Uni Kassel erforscht und hat aufgezeigt, dass mit einer einmaligen Anschubfinanzierung von 800.000 Euro innerhalb von 15 Jahren Energiespar-Investitionen in Höhe von 10 Mio. Euro getätigt und der Uni-Haushalt um knapp 4 Mio. Euro entlastet wird.

Neue Photovoltaikanlage auf dem Dach der Ernst Leinius-Schule (v.l.): Stadtklimarätin Simone Fedderke und Thomas Flügge, Geschäftsführer der cdw Stiftung.