Die Voraussetzungen dafür sind mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept Kasseler Osten (ISEK) gegeben. Das ist auf einen Förderzeitraum von 15 Jahren ausgerichtet und ist die Grundlage für einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2011, einen Masterplan für den Kasseler Osten aufzustellen.
In dem 2015 beschlossenen Entwicklungskonzept sind mehr als 70 Einzelprojekte aufgeführt, unterteilt in die Handlungsfelder „Demographie und sozialräumliche Entwicklung“, „Bildung und Kultur“, „Wohnen- und Wohnungsmarkt“, „Wirtschaft, Arbeit Handel“, „Umwelt und Energie“, „Mobilität und technische Infrastruktur“ und „Städtebau“. Neben den klassischen Investitionen in städtebauliche Projekte wie Grünraumvernetzung, Bau von Radwegen, Grünflächen und Platzgestaltungen sind auch viele Projekte auf der Konzeptebene angesprochen und solche, die bürgerschaftliches Engagement voraussetzen oder initiieren sollen.
Integriertes Stadtentwicklungskonzept Kasseler Osten
Die Stadtverordnetenversammlung hat am 12. Dezember 2011 beschlossen, einen Masterplan für den Kasseler Osten aufzustellen. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit den Planungsbüros ANP (Kassel) und empirica (Bonn) von Februar 2013 bis April 2014 ein breit angelegter Bürgerbeteiligungsprozess, begleitet von zwei Zukunftskonferenzen, umgesetzt. Das nun vorliegende integrierte Stadtentwicklungskonzept 'Kasseler Osten' wurde in enger Zusammenarbeit mit den Ortsbeiräten der vier Stadtteile Bettenhausen, Forstfeld, Unterneustadt und Waldau erstellt. Nach einer detaillierten Bestandsanalyse wurden Ziele und Leitlinien für eine zukünftige Entwicklung des Kasseler Ostens ausgearbeitet, die in einem umfangreichen Maßnahmenkatalog münden. Dadurch erhält das über 300 Seiten starke Entwicklungskonzept eine konkrete handlungsorientierte Ausrichtung.
Gute Potentiale für die Zukunft
Stadt der kurzen Wege, Modellregion für die Vereinbarkeit von Arbeiten und Wohnen, Vorreiter bei Inklusion und Bildungsfragen, attraktiver Wohnort für Familien und junge Menschen – das und mehr könnte der Kasseler Osten werden. Die Voraussetzungen dafür sind bereits vorhanden - die Chancen sind gegeben, die Stadtteile Bettenhausen, Forstfeld, Waldau und Unterneustadt zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Zusammengefasst werden die Voraussetzungen und Chancen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Kasseler Osten (ISEK). " Östlich der Fulda besteht in vielen Bereichen ein großes Potential, mit dem sich das Gebiet positiv vom übrigen Stadtgebiet abhebt", erklärt Stadtbaurat Christof Nolda.
Mehr als 70 Einzelmaßnahmen benannt
In dem Entwicklungskonzept sind mehr als 70 Einzelmaßnahmen aufgeführt. Sie sind unterteilt in die Handlungsfelder "Demographie und sozialräumliche Entwicklung", "Bildung und Kultur", "Wohnen- und Wohnungsmarkt", "Wirtschaft, Arbeit Handel", "Umwelt und Energie", "Mobilität und technische Infrastruktur" und "Städtebau".
Das Integrierte Entwicklungskonzept bildet die Grundlage für Förderanträge, die im Rahmen des europäischen Strukturfonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Städtebauförderprogramme des Bundes und der Länder gestellt werden. Denn die im Entwicklungskonzept zusammengetragenen Maßnahmen können in vielen Bereichen erst mit Hilfe von Fördermitteln und durch das Engagement der Bürger in den Stadtteilen umgesetzt werden. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ist ausgerichtet auf den Zeitraum der nächsten 15 Jahre. Das Verwaltungshandeln wird sich künftig an den Zielen des Entwicklungskonzeptes orientieren und im Sinne einer "WerkStadt" die Entwicklung im Kasseler Osten flexibel auf sich ändernde Gegebenheiten anpassen. Das Entwicklungskonzept soll damit ein dynamisches Instrument sein, dessen Ziele und Maßnahmen im Verlauf überprüft und gegebenenfalls neu ausgerichtet werden können.
Der Entwurf des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) Kasseler Osten durchläuft nun bis zum Juli 2015 die städtischen Gremien zur Beratung und Beschlussfassung. Mit dem abschließenden Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung erhält das Entwicklungskonzept den Status eines Umsetzungsauftrages an die Stadtverwaltung.
2. Zukunftskonferenz für den Kasseler Osten
Auf der 2. Zukunftskonferenz am 05.April 2014 wurden den Bürgerinnen und Bürgern die wesentliche Erkenntnisse und Zielsetzungen vorgestellt und aus über 70 gesammelten Projekten und Maßnahmenvorschlägen beispielhaft fünf Modellprojekte näher erläutert.
Kinder- und Jugendbeteiligung
Das Amt für Stadtplanung sowie das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Kassel hatten gemeinsam das Spielmobil Rote Rübe mit der Kinder- und Jugendbeteiligung zum Entwicklungskonzept beauftragt. Zentrale Fragen für die Beteiligung waren: Wie nutzen Kinder- und Jugendliche ihren Stadtteil und welche Verbesserungsideen haben sie? Im Vordergrund standen dabei die Grün-, Spielflächen und Treffpunkte, die Schul- und Verkehrswege, das Wohnumfeld mit seinen Läden und Infrastruktureinrichtungen sowie die Kinder- und Jugendangebote in den vier Stadtteilen.
Von April bis Ende August 2013 fand eine umfangreiche Kinder- und Jugendbeteiligung statt. Am 07. November 2013 wurden in einer gemeinsamen Sitzung der Ortsbeiräte die Ergebnisse vorgestellt.
Wussten Sie schon, dass…?
• Forstfeld ein beliebter, grüner Wohnstandort ist?
• in der Unterneustadt überdurchschnittlich viele junge Menschen (zwischen 20 – 34 Jahre) leben?
• die Nahversorgung in Bettenhausen gemessen, an der Verkaufsfläche in m²/Einwohner doppelt so hoch ist wie im Durchschnitt der Stadt Kassel?
Potentiale im Kasseler Osten stärken und ausbauen
Der Kasseler Osten hat großes Potential: Er bietet günstige Wohnmöglichkeiten vor allem für Familien und eine überdurchschnittlich gute Versorgung mit Einkaufsmöglichkeiten, große Grünflächen für Sport und Freizeit sowie eine gute Verkehrsanbindung.Und auch wirtschaftlich ist der Kasseler Osten ein Schwergewicht: Dort werden 30 Prozent der Kasseler Gewerbesteuereinnahmen erwirtschaftet - unter anderem von zahlreichen weltweit und zukunftsorientiert agierenden Unternehmen.
Die Potentiale des Kasseler Ostens stärken und ausbauen soll eine gemeinsames Entwicklungskonzept für die vier Stadtteile Bettenhausen, Forstfeld, Unterneustadt und Waldau, das im Auftrag der Stadt Kassel bis Mitte 2014 erarbeitet wird. Ziel ist, so Stadtbaurat Christof Nolda, unter breiter Mitwirkung aller Beteiligten wesentliche Perspektiven für den Kasseler Osten in den kommenden 15 Jahren aufzuzeigen. Das Amt für Stadtplanung, Bauaufsicht und Denkmalschutz hat einen integrierten Planungsansatz für das „Entwicklungskonzept Kasseler Osten“ gewählt, das die für die Stadtentwicklung relevanten Handlungsfelder Wohnen, Umwelt, Wirtschaft, Verkehr, sozialräumliche Entwicklung, Bildung und Kultur umfasst.
„Das Entwicklungskonzept soll Grundlage für eine langfristig angelegte strategische Planung sein, die über die Stadtteilgrenzen hinweg tragfähige Entwicklungsmöglichkeiten für die vier Stadtteile Bettenhausen, Forstfeld, Unterneustadt und Waldau aufzeigt. Die unterschiedlichen Anforderungen der gewerblichen und wohnbaulichen Nutzung sowie Fragen der Verkehrsentwicklung sollen dabei ebenso berücksichtigt werden wie der demografische Wandel und die wichtigen Zukunftsthemen Bildung und Integration“, sagte Stadtbaurat Christof Nolda.
Nach einer Auftaktveranstaltung zum Entwicklungskonzept Kasseler Osten im Juni 2012 - einer gemeinsamen Ortsbeiratssitzung mit den Mitgliedern aller vier Ortsbeiräte der vier Stadtteile - wurde vom Kasseler Büro ANP Architektur- und Planungsgesellschaft mbH in Zusammenarbeit mit empirica Forschung und Beratung aus Bonn bis Ende 2012 eine Analyse der aktuellen Situation und Entwicklungen im Kasseler Osten durchgeführt. Dabei sind viele bekannte und verborgene Potentiale der vier Stadtteile zusammengetragen worden.
Parallel zum Entwicklungskonzept Kasseler Osten wurde für die gesamte Stadt ein Verkehrsentwicklungsplan erstellt. Dieser trägt dazu bei, die Verkehrsfragen im Entwicklungskonzept mit hoher Qualität bearbeiten zu können. Ebenfalls im gesamtstädtischen Zusammenhang wurde ein Sportentwicklungsplan erarbeitet, der die Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Sportstätten herausarbeitet.
Zukunftskonferenz am 16. Februar 2013
Im Rahmen einer Zukunftskonferenz unter dem Motto „Sie sind Fachleute vor Ort – gestalten Sie mit!“ nutzten am 16. Februar 2013 in der Joseph-von-Eichendorff-Schule rund 150 interessierte Einwohnerinnen und Einwohner der vier Stadtteile die Möglichkeit, ihre Ideen, Wünsche und Zielvorstellungen in den Planungsprozess einzubringen.Auch Akteure aus Wirtschaft, Gesundheit, Bildung, Kultur, Umwelt und Sport sowie Eigentümer von Immobilien im Kasseler Osten waren eingeladen, verschiedenste Fragestellungen miteinander zu diskutieren. Beispielsweise ging es um, wie Verkehrslärm reduziert werden kann und wie barrierefreie Wohnungen und Generationenwohnhäuser entstehen können.
„In der Zukunftskonferenz wurden Ergebnisse einer Bestandsaufnahme vorgestellt und Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern zu wichtigen Themen vor Ort sowie erste Lösungsansätze gesammelt. Die Ergebnisse fließen in das Entwicklungskonzept ein“, erläuterte Stadtbaurat Nolda. „Im Endergebnis soll das Entwicklungskonzept Kasseler Osten für alle Handlungsfelder Empfehlungen enthalten und konkrete Projekte benennen, mit deren Umsetzung die nachhaltige Gesamtentwicklung der östlichen Stadtteile erreicht werden kann."