Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht
Die 12jährige Cato ist mit ihrem Leben nicht besonders glücklich. Ohne Mutter aufgewachsen lebt sie alleine mit ihrem geistig meist abwesenden Vater und einer sich in alles einmischenden nervtötenden Nachbarin, welche sich bei ihnen um den Haushalt kümmert. In der Schule gilt sie als Sonderling und ihr einziger Freund ist ihr Riesenkaninchen Beggar So. Von der Situation zu Hause mehr und mehr angenervt möchte Cato eigentlich nur noch weg. Eines Tages findet sie auf dem Klavier ihres Vaters eine Visitenkarte: „Frau Kanos Kino – Filme, die nirgends laufen, aber die du schon immer sehen wolltest“. Neugierig geworden geht Cato zu der genannten Adresse und trifft auch die mysteriöse Frau Kano und ihr noch mysteriöseres Kino. Ein Kino, in dem man durch die Zeit reisen kann, in dem man Momente noch einmal erleben kann und Dinge in der Vergangenheit eventuell sogar ungeschehen machen kann. Reise um Reise beginnt sich Catos Sicht auf ihre Mitmenschen und damit auch ihr eigenes Leben zu ändern…
Eine eher ruhige, nachdenkliche Zeitreisegeschichte zum Thema Tod, Verlust und Trauer und den Wunsch, alles ändern zu wollen. Ab etwa 10/11 Jahren; durchaus auch für ältere Jugendliche und Erwachsene geeignet.
Standort: Jugendbücherei (Signatur J 6 Gol). Auch aus eBook über die Onleihe entleihbar.
Tipps der letzten Monate
Rüdiger Bertram: Nur 300 km - bin mit Fee in Berlin, abends zurück
Der 12-jährige Carl ist bislang alles andere als begeistert von seinen Sommerferien: Urlaub mit seiner Mutter an der Ostsee. Nicht in einem coolen Rollstuhlskater-Camp, in das er wirklich gerne gefahren wäre, sondern in einer Bruchbude mit einem Treppenlift, der gefühlte 100 Jahre braucht. Sein Vater kommt leider nicht mit. Der lebt in Berlin und Carl sieht ihn nur noch äußerst selten. Und dann noch diese entsetzlichen Strandrollis! Ein normaler Rollstuhl würde im Sand stecken bleiben, also muss er in den scheußlichsten Strandrolli, den man sich vorstellen kann.
Dann aber fällt ihm doch noch etwas Interessanteres in den Schoß, oder besser gesagt an den Kopf. Ein Flip-Flop nämlich. Klingt allein noch nicht so interessant, aber zu dem Flip-Flop gehört Fee. Ein Mädchen in seinem Alter, welches in der benachbarten Jugendherberge wohnt und eigentlich an einem Tanzseminar teilnehmen soll.
Fee bringt frischen Wind in Carls derzeit so gar nicht aufregendes Leben! Als sie erfährt, dass Carls Vater in Berlin lebt und Carl ihn vermisst steht für sie fest: Wir fahren nach Berlin! Eine Reise, für die sie durchaus auch ihre eigenen Gründe hat und die um einiges chaotischer wird, als die 2 gedacht hätten.
Eine Road-Comedy für Kinder ab etwa 10 Jahren, mal spannend, mal witzig aber auch mal ernst.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: J 6 Ber), auch als eBook über die Onleihe entleihbar.
Melissa C. Hill & Anja Stapor: Tristan Mortalis
Sie haben sich in ihrer Theater-AG kennengelernt und angefreundet. Alice, Claire, Damian, Bene und Michael, den seit seiner Hauptrolle in „Tristan und Isolde“ alle nur noch Tristan nennen. Nach dem Abi gibt es noch eine große Abschlussparty, bei der sie noch einmal ihre Kostüme tragen, dann trennen sich ihre Wege. Berufsausbildung, Studium, was eben nach dem Abi so kommt. Das neue Leben nimmt seinen Gang und die 5 haben wenig bis keinen Kontakt zueinander. Bis Monate später in ihrer alten Heimat eine Leiche im Moor auftaucht. Eine Leiche, die Tristans Kostüm trägt. Nach und nach wird klar, dass Tristan die Partynacht nicht überlebt hat. Alice, Claire, Damian und Bene versuchen herauszubekommen, was in jener Nacht geschah. Teils gemeinsam, teils jede(r) für sich, denn jede(r) einzelne von ihnen hat bezüglich dieser Nacht ein Geheimnis…
„Tristan Mortalis“ ist ein Jugendthriller, spannend, mit Gruseleffekt und immer neuen Wendungen. Auch für jüngere Erwachsene eignet er sich durchaus. Ab etwa 14 Jahren.
Standorte: Jugendbücherei (Signatur J 7 Hil, Junge Erwachsene) und in der Zentralbibliothek im UG Junge Erwachsene (Signatur Hil 6)
Brenda Heijnis: Skaterherz
Das muss man sich mal vorstellen: Man liegt im Krankenhaus und bekommt endlich die lang ersehnte Herztransplantation. Man wird wach, sieht einen fremden Jungen und hört die Worte „Du hast mein Herz“.
So ergeht es dem 13jährigen Elias. Seit langem schon lebt er im Krankenhaus. Endlich konnte er operiert werden, doch nach seinem Aufwachen ist da der ungefähr gleichaltrige Boyd. Frisch gestorben, ein Wahnsinnsunfall mit dem Skateboard. Und seit dieser Nacht ein Geist. So ganz von diesem Leben kann sich Boyd nämlich noch nicht lösen, denn er hat da noch eine Mission offen. Eine Mission, die Elias hoffentlich für ihn zu Ende bringen kann. Wenn Boyd es denn schafft, ihn wieder auch die Beine zu bringen…
„Skaterherz“ ist nicht nur Elias‘ Geschichte, sondern auch Boyds. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht beider Jungen. Eine ernste, aber nicht ausschließlich traurige Geschichte zum Thema Organtransplantation ab etwa 12 Jahren. Mit nur 138 Seiten relativ kurz, aber sehr intensiv.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: J 6 Hei)
Ursula Poznanski: Oracle
Als Kind erschreckten Julian andere Menschen oft fast zu Tode. Denn Teile ihres Gesichts oder Körpers waren auf unheimliche Art verschleiert, verschwommen oder auf sonstige Art und Weise unkenntlich gemacht. „Markiert“, wie Julian das nennt. Seine Therapeutin verschrieb ihm Medikamente gegen Wahnvorstellungen, die diese „Marker“ verschwinden ließen. Seitdem sind fünf Jahre vergangen, dank der Medikamente frei von Schreckensbildern, und der mittlerweile 18jährige Julian entschließt sich, an einem Klassentreffen teilzunehmen. Dort stellt er zu seinem Entsetzen fest, dass seine „Wahnvorstellungen“ von früher zum Teil Wirklichkeit geworden sind. Zum Beispiel sitzt ein Mädchen, dessen Beine er früher nie hat sehen können, mittlerweile im Rollstuhl. Von nun an überlegt er immer öfter, ob seine Wahnvorstellungen in Wirklichkeit Visionen waren. Ob diese Visionen vielleicht sogar grässliche Unfälle verhindern könnten. Und ob es dann nicht besser wäre, seine Medikamente nicht mehr zu nehmen und abzuwarten, was passiert…
Ein Jugend-Mystery-Thriller ab etwa 14 Jahren.
Standorte: In der Jugendbücherei (Junge Erwachsene, Signatur J 7 Poz) und in der Zentralbibliothek im Untergeschoss (Junge Erwachsene, Signatur Poz 1) und im Erdgeschoss im Bestsellerbereich.
Werd bloß nicht groß!
Nein, dieses Buch ist nichts für brave Kinder. Das erfährt man direkt am Anfang. Dieses Bilderbuch ist für wilde Kinder, für Draufgänger, Chaoten und Träumer. Für alle, deren Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und sonstige großen Leute bei ihrem Anblick einfach nur die Hände überm Kopf zusammenschlagen.
Es zeigt in witzigen Bildern und Texten, wie bunt und aufregend das Leben sein kann und das eine Menge Erfindungen nur gemacht werden konnten, weil deren Erfinder eben nicht alles so machten, wie der Rest. Es ermuntert Kinder, stark zu sein und ihre eigenen Wege zu gehen. Egal was die Erwachsenen dazu sagen.
Hier lautet die Botschaft: Werdet, was immer ihr euch vorstellt. Haarkünstler, fliegender Tierarzt, Riesentortenbäcker, was auch immer. Aber bleibt wie ihr seid und werdet nicht groß!
Für alle Menschen ab 4 Jahren, die ihr erwachsenes Umfeld öfter mal zur Verzweiflung bringen.
Standort: Jugendbücherei (Bilderbuch, Signatur: J 1 Wer)
Saša Stanišic: Wolf
Mücken, Brennnesseln, dorniges Dickicht und siffige Campingduschen… Nein, von einem Ferienlager im Wald hält Kemi so gar nichts. Aber es hilft nichts: Da seine Mutter keinen Urlaub bekommt, muss er ins Feriencamp. Eine Woche lang Wald. Handys müssen bei den Betreuern abgegeben werden, natürlich. Seine Laune ist auf dem Nullpunkt. Es scheint genauso ätzend zu werden, wie er es sich vorgestellt hat. Und dann ist da noch sein Klassenkamerad Jörg, der ausgegrenzt und gemobbt wird.
Dieses Buch ist ab circa 11 Jahren. Es ist mal spannend, mal traurig und enthält durchaus Wortwitz. Es erzählt von Ausgrenzung und Mobbing, aber auch von Freundschaft. Vom Wegschauen aber auch vom Helfen. Von einem Jungen, der das Verhalten der Anderen sehr genau beobachtet und lernt, sich seinen eigenen Ängsten zu stellen. Sein genaues Alter wird im Buch nicht verraten. Ich schätze ihn auf etwa 12 Jahre.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: J 6 Stan)
David Long: Gerettet - wahre Geschichten vom Überleben
Dieses Buch ist eine Zusammenstellung kurzer Geschichten, die vom Überleben tatsächlich existierender Personen erzählen. Und dass sie überleben konnten, ist teilweise nur schwer zu glauben: Ob es die 17jährige Juliane ist, die einen Flugzeugabsturz aus 3000 Meter Höhe in den Dschungel als einzige Passagierin überlebte, oder die Polarforscher, deren Situation schon mehr als ausweglos erschien. Die in nahezu hoffnungslose Seenot geratenen Menschen oder der Bergsteiger und Schluchtenkletterer, der nur überleben konnte, weil er sich einen Arm abschnitt (ja, er sich selbst!). Von diesen und vielen weiteren Menschen berichtet dieses Buch. Jede einzelne Geschichte ist spannend und gibt die Botschaft mit, dass man niemals die Hoffnung aufgeben darf, egal wie schlecht es gerade für einen läuft.
Für alle Menschen ab etwa 12 Jahren, die spannende Abenteuergeschichten mögen. Ja, durchaus auch für Erwachsene.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: B 20 Lon) und auch als eBook über die Onleihe entleihbar.
Lindsay Moore: Yoshi und das Meer - Die unglaubliche Reise einer Meeresschildkröte
1997 fanden Fischer im Ozean eine kleine, verletzte Meeresschildkröte und brachten sie ins „Two Oceans Aquarium“ in Kapstadt. Auf den Namen Yoshi getauft lebte sie dort 20 Jahre lang, wurde wieder gesund, wuchs und bekam immer mehr Fans. Schließlich wurde sie wieder ins Meer entlassen. Über einen Peilsender, der zuvor noch an ihr befestigt wurde, konnten Forscher ihre Reise bis ans über 40.000 Kilometer entfernte Ziel verfolgen.
„Yoshi und das Meer“ ist eine wunderschön bebilderte Geschichte, die eine lange Reise beschreibt. Im Anhang findet man auch Sachinformationen über Meeresschildkröten. Ab etwa 5 Jahren.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: J 5 Moo, Tiere)
Melissa C. Hill, Anja Stapor: Lupus Noctis
Eine Gruppe Jugendlicher hat ihre eigene Werwolf-Version entwickelt: Lupus Noctis – Der Nachtwolf. Auch noch nach dem Abi treffen sie sich regelmäßig, um ihr Spiel an irgendwelchen „Lost Places“ zu spielen. Diesmal geht es in ein stillgelegtes Bunkerkrankenhaus, von dem kaum jemand weiß. Heimlich natürlich, mit einem Schlüssel, welchen einer der Teilnehmer von seiner Tante stibitzt hat.
Aber diesmal läuft es nicht wie sonst. Nach einigen seltsamen Vorfällen verschwindet der Schlüssel. Die Jugendlichen sind eingesperrt und niemand weiß, wo sie stecken. Aus dem Spiel wird bitterer Ernst. Wie sollen sie dort wieder herauskommen?
Spannender Thriller mit Gruseleffekten, der zeigt, wie leicht aus einem Spiel Ernst werden kann und wie weit man für ein Spiel zu gehen bereit sein kann. Ab etwa 14/15 Jahren und durchaus auch für Erwachsene interessant.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: Junge Erwachsene, J 7 Feu), auch als eAudio über die Onleihe entleihbar.
Lucy Astner: 1000 gute Gründe – Oder: Wie ein Glückskeks mein Leben veränderte
Für die 12jährige Milou ist ihre Oma der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Zu ihr kann sie immer kommen, wenn sie etwas bedrückt, bei ihr ist es einfach nur schön und sie gibt Milou täglich einen selbstgebackenen Glückskeks mit einer kleinen Botschaft darin mit. Umso schlimmer ist es für sie, als ihre Oma plötzlich stirbt. Für Milou bricht eine Welt zusammen, sie igelt sich komplett ein. Das beginnt sich erst zu ändern, als eines Morgens plötzlich ein Glückskeks vor ihrer Tür liegt. Genauso einer wie der, die ihre Oma immer gebacken hat. Und ihm folgen noch weitere. Schickt ihre Oma etwa Glückskekse aus dem Jenseits?
Ein Buch über Trauer, über Freundschaft und den Mut, etwas Neues zu beginnen. Ab etwa 10 Jahren.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: J 6 Ast)
R.J. Palacio: White Bird – Wie ein Vogel
Das jüdische Mädchen Sara wächst in den 1930er Jahren gut behütet in Frankreich auf. Da ihre Eltern alles dafür tun, dass es ihr gut geht, bekommt sie zunächst sehr wenig vom Weltgeschehen und der immer stärkeren Bedrohung durch die Nationalsozialisten mit.
Eines Tages jedoch werden in ihrem Wohnort alle Juden gefangengenommen und deportiert. Sara hat Glück, kann sich verstecken und bekommt Hilfe von unerwarteter Seite: Ausgerechnet Julien, den sie aufgrund seiner Behinderung bestenfalls ignoriert und schlimmstenfalls gehänselt hat, holt sie aus ihrem unsicheren Versteck heraus und bringt sie durch die Kanalisation aus dem Ort heraus. Er und seine Eltern halten Sara mehr als ein Jahr lang vor den Nazis verborgen.
Eine Geschichte über Freundschaft, erste Liebe und vor allem über Menschlichkeit in einer Zeit, in der Hilfsbereitschaft den Tod bedeuten konnte. Ab etwa 11 Jahren.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: J 6 Pal)
Angelika Huber-Janisch Die Pfütze: die Vielfalt einer verborgenen Welt entdecken.
Habt ihr euch schon mal gefragt, was es außer Wasser sonst noch so in Pfützen gibt? Nein, es geht nicht um Pfützen auf Straßen oder Gehwegen. Hier ist von Pfützen in der Natur die Rede. Auf Wiesen, in Gärten oder Wäldern. Hier geht es richtig spannend und vor allem lebendig zu. So eine Pfütze ist Lebensraum für sehr viele Tiere. Kleine, noch kleinere, allerkleinste und gar nicht mal so kleine Tiere. In diesem Buch erfahrt ihr, warum Pfützen wichtig sind und wer oder was alles darin und daran lebt. Viel Spaß beim Erkunden des Ökosystems Pfütze!
Sehr interessant gestaltetes Kinder-Sachbuch ab etwa 8 Jahren. Zum Vorlesen kann man es für interessierte Kinder schon früher nehmen.
Standort: Jugendbücherei (Signatur: J 5 Pfu, Natur)