Strategisches Ziel der Stadt: Smartes Kassel

Unter dem Stichwort „Smartes Kassel“ will die Stadt die Vorteile, die sich durch die Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche bieten, für sich nutzen. Bei allen Anstrengungen darf die Digitalisierung kein Selbstzweck sein.

„Wichtig ist, dass der Mensch dabei im Mittelpunkt bleibt“,

hebt Oberbürgermeister Christian Geselle hervor.

Nicht nur die technische Vernetzung soll in Kassel vorangebracht werden. Im „Smart Kassel Council“ bringt die Stadt Akteure aus Verwaltung, dem Stadtkonzern, Wirtschaftsunternehmen und weiteren Institutionen zusammen, um kommunale Anwendungsbeispiele für zukunftsweisende Produkte und definierte Themengebiete wie zum Beispiel die E-Mobilität gemeinsam voranzubringen.

Grundlage für ein smartes Kassel ist der Zugang zu digitalen Infrastrukturen. „Wir werden ein zukunftsfähiges Glasfasernetz mit solider Wirtschaftlichkeit für Kassel aufbauen“, kündigte Oberbürgermeister Christian Geselle an.

Weite Teile der Industriegebiete in Kassel wie auch die Innenstadt sind oder werden mit Glasfaser erschlossen. Bis 2024 sollen Schulen, öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser, Banken und die Sparkasse sowie Licht- und Ampelanlagen direkt an das Glasfasernetz angebunden sein; schließlich das ganze Stadtgebiet.

Die Digitalisierung ist auch eine zentrale Aufgabe innerhalb der Stadtverwaltung. Einen weiteren Schritt auf diesem Weg ist das Bürgeramt im März 2019 gegangen. Dort erfassen Selbstbedienungsterminals, eine neue Generation von Fotoautomaten der Bundesdruckerei, innerhalb weniger Minuten biometrische Daten – dazu zählen biometrische Fotos, Fingerabdrücke und Unterschriften. Für das Ausstellen von Ausweisdokumenten stehen die Daten dann sofort zum Abruf für die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter digital bereit.

Sichtbar und erlebbar wird die Digitalisierung im Bereich der Mobilität. Bis 2021 werden für das Fahren der Zukunft 60 Ampelkreuzungen in Kassel mit innovativer Kommunikationstechnik vollständig ausgerüstet sein. Die sogenannten „sprechenden Ampeln“ vernetzen sich mit den Fahrzeugen und leiten sie sicher und effizient durch den Verkehr.

In Kassel befindet sich schon jetzt eines der wenigen digitalen Testfelder in Deutschland, auf denen im realen Verkehr das automatisierte und vernetzte Fahren erprobt werden kann. Als einer der ersten Fahrzeughersteller haben die Ford-Werke GmbH im März 2019 die an den Ampeln ausgestrahlten Datenpakete mit einem Fahrzeug erfolgreich empfangen und korrekt interpretieren können.

Profitieren sollen von den neuen Kommunikationssystemen künftig auch die Verkehrsteilnehmer und schließlich die Umwelt. Durch die effizientere Verkehrssteuerung lassen sich die Ampelzeiten in der Folge nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer optimieren.

Ein weiteres Beispiel auf dem Weg zu einem „smarten Kassel“ ist die E-Mobilität. Um die großen Potenziale in diesem Bereich durch die Kooperation mit der KVG unter Einbeziehung der Wirtschaft zu heben, werden ab 2019 im Rahmen des Verkehrs- und Mobilitätsmanagement-Systems 1,85 Millionen Euro für eine effizientere und umweltgerechtere Steuerung der Verkehrsströme investiert.