Renthof

Der Renthof schließt direkt an die Brüderkirche an. Es handelt sich um die Reste eines Karmeliterklosters. Das Kloster, das gleichzeitig mit der Kirche erbaut worden war, diente als Hofschule.

Renthof

Von der Hofschule zur Universität

Berühmtester Schüler der neuen Hofschule war Heinrich Schütz (1585 - 1672), der von 1612-1617 Organist der Kasseler Hofkapelle war. Die Hofschule wurde dann als Ritterakademie weitergeführt.

Von 1633 bis 1653 an bestand hier die Universität Kassel. Landgraf Wilhelm V. richtete das Collegium Mauretanium hier ein, nachdem die Universität der Stadt Marburg vorübergehend bei Erbauseinandersetzungen an Hessen-Darmstadt gefallen war. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Universität in Kassel im 30jährigen Krieg keine große Blüte erlebte. Selbst in den besten Jahren erreichte die Zahl der eingeschriebenen Studenten nie 100. Das ungünstigste Jahr war 1640, als nur noch zwei Studenten in Kassel immatrikuliert waren. 1653 ging die Universität dann nach 20jährigem Wirken wieder in der niederhessischen Universität Marburg auf.

Das Renaissanceportal am zeigt das Doppelwappen des Landgrafen Moritz und seiner zweiten Ehefrau Juliana Gräfin von Nassau und trägt die Jahreszahl 1617. Der im Hof befindliche Apollo-Brunnen ist um das Jahr 1600 entstanden. Den Trakt parallel zur Fulda hatte Landgraf Wilhelm IV. als sein Kanzleigebäude (Rentamt) im 16. Jahrhundert errichten lassen.

Für den gesamten Baukomplex ist die Bezeichnung Renthof geläufig, obwohl strenggenommen damit nur der von den Gebäuden umschlossene Platz bezeichnet wird.

Seit 2017 werden in dem historischen Gemäuer ein Hotel und ein Restaurant mit Bar betrieben. Die Räume der angrenzenden  Brüderkirche (Öffnet in einem neuen Tab) können als Eventlocation mit genutzt werden.  

Renthof