Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.

Das ist das Motto der Woche der Demenz von Montag, 16. September, bis Sonntag, 22. September. Die Stadt Kassel bietet dabei mit vielen Aktiven aus der Stadtgesellschaft ein vielfältiges Programm zum Thema an. Die Angebote richten sich an Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen, Fachkräfte sowie Interessierte.

„Insgesamt 36 Veranstaltungen wollen aufklären, um Verständnis werben und dieses wichtige Thema in die Mitte unserer Bevölkerung rücken“, sagt Sozialdezernent Norbert Wett. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit den am Demenz-Netzwerk Stadt Kassel beteiligten Akteurinnen und Akteuren wieder ein umfangreiches und informatives Angebot zusammengestellt haben, das vielfältige Möglichkeiten bietet, sich mit dem Thema Demenz auseinanderzusetzen. Neben Vorträgen, Filmvorführungen, Workshops und Gesprächsrunden gibt es auch Veranstaltungen, bei denen man sich über Präventionsmöglichkeiten, Symptome und Erscheinungsbilder der Erkrankung informieren sowie in der Stadt vorhandene Beratungs- und Unterstützungsangebote kennenlernen kann.“

Organisiert und umgesetzt wird die Woche der Demenz vom Referat für Altenhilfe der Stadt Kassel sowie den am Demenz-Netzwerk Stadt Kassel beteiligten Akteurinnen und Akteuren.

Auftakt mit Lesung von Autorin Katrin Seyfert - Jetzt anmelden!

Eröffnet wird die diesjährige Woche der Demenz in Kassel mit einer Veranstaltung am Montag, 16. September, ab 12.30 Uhr im Ständesaal des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen. Im Mittelpunkt steht dabei die Lesung der Journalistin und Autorin Katrin Seyfert. In ihrem Buch „LÜCKENLEBEN. Mein Mann, der Alzheimer, die Konventionen und ich.“ schildert sie, was es für eine berufstätige Frau und Mutter in unserer Gesellschaft bedeutet, wenn ihr Partner an Alzheimer erkrankt ist. Fünf Jahre hat sie ihren Mann, der Anfang 50 war, als er die Diagnose erhielt, durch seine Erkrankung begleitet. Im Rahmen der Lesung wird sie von ihren Erfahrungen berichten und für Fragen bereitstehen.

Anmeldungen zur Eröffnungsveranstaltung sind bis Montag, 9. September, beim Referat für Altenhilfe der Stadt Kassel möglich ( demenznetzwerkkasselde; 0561-7 87 56 50).

Demenz verstehen und erfahrbar machen

Genau dieses Ziel haben sich die 36 Veranstaltungen während der Woche der Demenz gesetzt. Gemeinsam mit der Stadt Kassel ist das Diakonische Werk Region Kassel mit ZEDA, dem Zentrum für Menschen mit Demenz und Angehörige, am Mittwoch, 18. September, von 10 bis 12 Uhr am Kassel Service Point in der GALERIA Kassel zu Gast. Die Expertinnen informieren und beraten zu allen Fragen rund um das Thema Demenz. ZEDA selbst bietet zudem einen Tag der offenen Tür am Samstag, 21. September, an.

Zudem bietet der Seniorenbeirat der Stadt Kassel im Rahmen seiner öffentlichen Vollversammlung am Donnerstag, 19. September, von 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr den Impulsvortrag „Das Wichtigste zu Demenz und Alzheimer“ an (Saal der Stadtverordneten im Rathaus). „Der Seniorenbeirat setzt sich immer wieder aktiv für die Teilhabe Älterer am gesellschaftlichen Leben und die selbstbestimmte Lebensführung ein. In einer Lebenssituation mit Demenz und den damit verbundenen Herausforderungen ist dies besonders wichtig“, sagt Helga Engelke, Vorsitzende des Seniorenbeirates der Stadt Kassel. 

Am Freitag, 20. September, bietet der Pflegestützpunkt Stadt Kassel von 10 bis 12 Uhr einen Vortrag und Gespräch zum Thema „Der Weg zum Pflegegrad bei Demenz“ an (Fünffensterstraße 5, 2. OG, Raum 2.01).

Rechtliche Aspekte spricht Heiko Butterweck, Leiter der Betreuungsbehörde der Stadt Kassel, bei seinem Vortrag „Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung“ am Donnerstag, 19. September, ab 15 Uhr im Stadtteilzentrum Agathof e. V. an.

Fachvorträge der Gesundheit Nordhessen informieren beispielsweise über das diagnostische Vorgehen sowie die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.  Im Rahmen der Initiative „Demenz Partner“ bietet die AWO Nordhessen eine 90-minütige Kompaktschulung für Interessierte an. Außerdem bietet das Mehrgenerationenhaus Heilhaus einen Vortrag zu Herausforderungen und Hilfen für Angehörige an. Hand in Hand e. V. im Nachbarschaftstreff Fasanenhof stellt die Frage, welche Rolle Humor im Umgang mit Demenz spielt. Die Wohnberatungsstelle des Caritasverbands Nordhessen Kassel e.V. klärt zum Thema „Sicher Wohnen mit Demenz“ auf, das ZEDA informiert über „Digitale Assistenz bei Demenz“ und die Diakoniestationen Kassel geben Tipps zur Ernährung mit Demenz. Zudem zeigt die Ergotherapiepraxis Raatz-Hecht und Rumpf wie Ergotherapie Menschen mit Demenz helfen kann.

Unter dem Motto „Ich zeige dir meine Welt“ bietet das Evangelische Altenhilfezentrum Stiftsheim Kassel beispielsweise am Mittwoch, 18. September, von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr einen Erfahrungsparcours an. Dadurch können Interessierte das Erleben und Fühlen von demenziell erkrankten Menschen nachvollziehen.

„Aber es soll nicht nur über Menschen mit Demenz gesprochen werden. Uns allen war es wichtig, dass wir auch Angebote für Menschen mit Demenz anbieten. Denn sie sollen Teil der Gesellschaft bleiben“, sagt Sozialdezernent Norbert Wett über die Vielfältigkeit der Veranstaltungen. So bieten die Diakoniestationen der Evangelischen Kirche in Kassel Duft-Yoga und die verschiedenen Nachbarschaftstreffs von Hand in Hand e. V. Filmevorführungen zum Thema an. Die Evangelische Kirchengemeinde Kassel Bad Wilhelmshöhe lädt zu einem Gesprächs- und Vortragsabend unter dem Titel „Das Herz wird nicht dement“ ein. Das Altenhilfezentrum Stiftsheim Kassel bietet einen Gottesdienst für die Sinne an.

Gemeinsam Duftseifen herstellen können Erkrankte, Angehörige und Interessierte in der Tagespflege Westend der Diakoniestationen Kassel. Und das Stadtmuseum bietet in Kooperation mit der Beratungsstelle ÄLTER WERDEN der Stadt Kassel für Menschen mit Demenz und Angehörige ein Erzählcafé mit Führung durch die Dauerausstellung zur Kasseler Stadtgeschichte an – ganz unter dem Motto „Erzählen und Erinnern“. 

Es wird auch musikalisch: Das Evangelische Altenhilfezentrum Stiftsheim Kassel lädt ebenso wie die Fachkoordination Älterwerden in Niederzwehren (FÄN) zum Mitmach-Orchester beziehungsweise Mitmachkonzert sowie einem Tanztee ein. Außerdem kann an verschiedenen Terminen die Tagespflege im Stiftsheim kennengelernt werden.

Zudem bietet das AWO Quartier am Gesundheitszentrum einen Waldspaziergang für Menschen mit Demenz und jeweils einer Begleitperson an.

„Mein Dank gilt besonders all den engagierten Menschen, die dieses umfangreiche und breitgefächerte Programm möglich machen. Durch sie kommen wir unserem Ziel, das Thema Demenz in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen, ein großes Stück näher“, so Wett.

Medientische der Stadtbibliothek Kassel zur Woche der Demenz

Die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Kassel (Obere Königsstraße 3-5) und die Jugendbücherei (Oberste Gasse 24) bieten während der Woche der Demenz Medientische zum Thema Demenz. Es liegen sowohl Ratgeber und Sachbücher, aber auch Romane, Kinderbücher oder Filme zum Thema aus. Alle Medien können ausgeliehen und während der Öffnungszeiten angeschaut werden.  

Das Programm für Zuhause

Alle Angebote der Woche der Demenz 2024 mit den genauen Zeiten und Veranstaltungsorten sind auch in diesem Jahr in einem Programmheft zusammengefasst. Dieses ist beispielsweise über die Koordinierungs- und Servicestelle des Demenz-Netzwerks Stadt Kassel im Referat für Altenhilfe der Stadt Kassel (Fünffensterstraße 5,  demenznetzwerkkasselde, 0561-7 87 56 50) erhältlich. Zudem liegt das Programmheft unter anderem am Info-Point im Rathaus, beim Kassel Service Point in der GALERIA sowie in der Stadtbibliothek aus. 

Online sind die Veranstaltungen auf  www.kassel.de/demenz (Öffnet in einem neuen Tab) zusammengestellt.

Erläuterungen und Hinweise

Glossar

Pflege-Stütz-Punkt (Pflegestützpunkt)

Pflege-Stütz-Punkt (Pflegestützpunkt)

Das ist ein Beratungs-Büro.
Dort bekommt man Infos zum Thema Pflege.
Und man bekommt Infos zur Betreuung von Angehörigen von Personen, die gepflegt werden.

Vorsorge-Vollmacht (Vorsorgevollmacht)

Vorsorge-Vollmacht (Vorsorgevollmacht)

Das ist ein Papier.
Darin steht:
Diese Person darf über mich bestimmen.
Wenn ich das nicht mehr selbst kann.
Weil ich krank bin.
Oder.
Weil ich einen Unfall hatte.
Diese Person darf meine Sachen regeln.