30 Jahre: Stadt würdigt Kasseler Behindertenbeirat

Vor 30 Jahren – im August 1994 – wurde in Kassel erstmals ein Behindertenbeirat gewählt. Die documenta-Stadt war die erste hessische Kommune, die ein solches Gremium mit Rederecht in den städtischen Ausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung installierte.

Bei allen Belangen, die die selbständige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben berühren, vertritt der Behindertenbeirat seither ehrenamtlich die Interessen von Kasseler Bürgerinnen und Bürgern mit Behinderung in der Öffentlichkeit und gegenüber der Stadt.

„Der Behindertenbeirat ist ein wichtiges städtisches Gremium und wertvoller Gesprächspartner. Seine Arbeit wird sehr geschätzt und es gibt kaum einen Bereich, in dem seine Expertise nicht gefragt ist“, würdigt Oberbürgermeister Sven Schoeller die Arbeit des Behindertenbeirats.

Die Arbeit des Gremiums betrifft zum Beispiel die barrierefreie Gestaltung öffentlich zugänglicher Gebäude, Planungen im Verkehrsbereich, die Integration von Kindern mit Behinderungen in Kindergärten und Schulen, die Förderung von Ausbildung und Beschäftigung, die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum, die Planung von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und die Entwicklung von Konzepten zur Hilfe für Menschen mit Behinderung. 

Gemeinsam mit zahlreichen Gästen aus Stadtgesellschaft, Verwaltung und Politik feierte der Behindertenbeirat im Bürgersaal sein 30-jähriges Bestehen. In diesem Rahmen berichtete die jetzige Vorsitzende, Carola Hiedl, über die Geschichte und Meilensteine des Gremiums. 

„Der Beirat hat sich seit seiner Gründung in vielfacher Weise bewährt und in den letzten Jahrzenten bereits viele sichtbare Veränderungen bewirken können“, hob Stadtklimarätin Simone Fedderke anlässlich der Jubiläumsfeier die Bedeutung des Gremiums hervor. Diese Anerkennung spiegele sich auch in den weitreichenden Rechten wider, die das Gremium in der Stadtpolitik habe, um so die Belange von Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit einer Behinderung in stärkerer Weise in Planungs- und Entscheidungsprozesse mit einbringen zu können. Der Beirat entsendet heute in eine Reihe städtischer politischer Gremien Vertretungen und hat neben Rederecht auch Antragsrecht in der Stadtverordnetenversammlung sowie in deren Ausschüssen. Zudem arbeitet er mit Sitz und Stimme in den Kommissionen mit. 

Oberbürgermeister Sven Schoeller dankt allen ehemaligen und aktuellen Mitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement und wünscht dem Beirat viel Erfolg für das nächste Jahrzehnt.