Vortrag: Trümmerfrauen in Kassel?

Kassel erlebte zwischen 1940 und 1945 etwa 40 Luftangriffe, darunter der schwerste am 22. Oktober 1943. Diese Angriffe hinterließen Schutt- und Trümmerberge, die beseitigt werden mussten.

Wie aber waren diese Trümmerbeseitigungsarbeiten organisiert und von wem wurden sie durchgeführt? Waren es städtische Bauarbeiter, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, die hier räumten? Oder waren es überwiegend Frauen, die nach 1945 Aufbauarbeit leisteten?

Unter dem Titel „Trümmerfrauen in Kassel? – Die Organisation der Trümmerbeseitigung“ halten dazu Helke Dreier und Dr. Kerstin Wolff vom Archiv der deutschen Frauenbewegung am Mittwoch, 24. Juli, um 19.30 Uhr einen Vortrag in der Stadtbibliothek. Auf der Grundlage von Interviews sowie der Auswertung zeitgenössischer Quellen wird die Geschichte der Trümmerbeseitigung in Kassel nachgezeichnet. Dabei wollen die beiden Vortragenden zeigen, wie in der Gesellschaft über die Arbeit der Trümmerräumung diskutiert wurde und wer geholfen hat. Zudem wird gezeigt, welche Wege die städtische Verwaltung fand, um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger von der Notwendigkeit einer freiwilligen Mitarbeit zu überzeugen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Richard-Wagner-Verbandes, des Archivs der deutschen Frauenbewegung und der Stadtbibliothek.

Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für den Richard-Wagner-Verband und das Archiv der deutschen Frauenbewegung wird gebeten.   

Hintergrund

Helke Dreier ist Historikerin und Mitarbeiterin der Forschung im Archiv der deutschen Frauenbewegung. Dr. Kerstin Wolff ist Historikerin, leitet die Forschungsabteilung im Archiv der deutschen Frauenbewegung und lehrt an der Universität Kassel. Sie forscht seit über 20 Jahren zur Geschichte von Frauen und ihrer Emanzipation im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland.