Neue Trinkwasserbrunnen in Kassel installiert

Passend zu den warmen Temperaturen ist heute der erste von vorgesehenen 35 neuen Trinkwasserbrunnen im Kasseler Stadtgebiet in der Wilhelmsstraße / Ecke Obere Königsstraße offiziell in Betrieb genommen worden.

So können sich die Menschen künftig an vielen Stellen im öffentlichen Raum in Kassel kostenfrei mit sauberem Trinkwasser erfrischen und abkühlen. 

Oberbürgermeister Sven Schoeller: „Ich freue mich sehr über unsere ersten neuen KASSELWASSER-Brunnen. Zum einen sind sie eine notwendige Antwort auf absehbar wärmere Sommer mit immer mehr Hitzetagen. Darüber hinaus erleichtern die Brunnen aber auch all denjenigen den Zugang zu Trinkwasser, die nicht eben das Geld für teures Flaschenwasser haben.“

Insgesamt wird KASSELWASSER gemeinsam mit der Städtische Werke Netz und Service GmbH in diesem Jahr fünf Trinkwasserbrunnen installieren, weitere drei im hochfrequentierten Innenstadtbereich (Friedrichsplatz, Königsplatz, Martinsplatz). Zudem wird am Rhönplatz im Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn ein älterer Trinkwasserbrunnen durch einen neuen ersetzt. Bis 2027 sollen jedes Jahr zehn weitere Brunnen über das Stadtgebiet verteilt errichtet werden. Das Umwelt- und Gartenamt hatte dazu im Vorfeld eine umfangreiche Analyse potentieller Standorte durchgeführt, wie Stadtklimarätin Simone Fedderke mitteilte. 

„Das Aufstellen von Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Plätzen ist ein wichtiger Beitrag der Daseinsvorsorge und trägt außerdem zur Hitzeresilienz in der Bevölkerung bei“, führte Stadtrat Heiko Lehmkuhl aus. „Der Zugang zu Trinkwasser ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht, das in jeder Stadt gewährleistet sein muss. Ich bin froh, dass wir in Kassel nun an alte Traditionen anknüpfen.“ 

Hintergrund der neuen Rechtslage ist eine EU-Richtlinie, wonach allen Bürgerinnen und Bürgern im öffentlichen Raum Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser ermöglicht werden soll. Dies hat die Bundesregierung mit der Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes zum 12. Januar 2023 umgesetzt. 

Laut Lehmkuhl haben die öffentlich zugänglichen Trinkwasserbrunnen gleich aus mehreren Gründen Vorteile: „Sie dienen dem Gesundheitsschutz. Je heißer das Wetter, desto wichtiger ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Das gilt insbesondere für ältere Menschen.“ Stadtklimarätin Fedderke ergänzt: „Der Bereich des Umweltschutzes kommt zum Tragen, da wiederverwendbare Trinkgefäße zum Einsatz kommen können, anstatt Einwegplastik. Und die Brunnen sind kleine Bausteine, um die Aufenthaltsqualität in den Stadtteilzentren und auf öffentlichen Plätzen zu erhöhen.“ 

Wasserqualität wird sichergestellt

Die Bedienung der barrierefrei zugänglichen Brunnen erfolgt sehr einfach über einen Drucktaster. Ein integrierter Kühllüfter sorgt für eine angenehme Trinkwassertemperatur von unter 25 Grad Celsius. Der Brunnen verfügt über ein hochwertiges Edelstahlgehäuse zum Schutz vor äußeren Einflüssen und für eine leichte Reinigung. 

Jeder einzelne Trinkbrunnen besitzt ein Spülprogramm, das mindestens alle 24 Stunden die komplette Leitungsführung bis zum Wasseraustritt am Trinkbrunnen durchspült. Zudem wird die Wasserqualität der Trinkwasserbrunnen durch eine monatliche mikrobiologische Untersuchung sichergestellt. Weiterhin gibt es wöchentliche Funktionskontrollen durch geschultes Personal. Stadtrat Lehmkuhl: „Die Maßnahmen sind dazu geeignet, die hohen Hygieneanforderungen zu erfüllen und gleichzeitig möglichem Vandalismus vorzubeugen.“ 

Der Betrieb der Trinkwasserbrunnen ist vorgesehen für den Zeitraum von März bis Oktober, also für volle acht Monate im Jahr. Außerhalb dieser Betriebszeit werden die Brunnen demontiert, auch um sie vor dem zehrenden Herbst- und Winterwetter sowie vor Vandalismus zu schützen.

Es ist vorgesehen, die installierten Trinkbrunnen auf dem Geoportal Kassel ( https://www.kassel.de/daten-und-karten/geoportal-kassel.php (Öffnet in einem neuen Tab)) unter der Rubrik „thematische Karten“ zu visualisieren. Somit sind alle Standorte demnächst digital auffindbar.

Für den Aufbau eines Trinkwasserbrunnens nebst baulicher Standortvorbereitung werden aktuell etwa 25.000 Euro kalkuliert. Dazu kommen Betriebs- und Wartungskosten durch KASSELWASSER. Stadtrat Lehmkuhl: „Wir haben entsprechende Fördermittel beantragt.“