Was ist eine Smart City?
Intelligente und digital vernetzte Städte haben sich als weltweites Leitbild der Stadtentwicklung etabliert. In einer Smart City werden neue Technologien und moderne Informations- und Kommunikationstechniken aus den Bereichen Energie, Mobilität, Stadtplanung, Verwaltung und Kommunikation so miteinander vernetzt, dass sich die Lebensqualität für die Bewohner steigert. Und zwar bedarfsgerecht: So müssen Lösungen nicht immer digital sein, sondern können auch analoge Ansätze beinhalten.
Smart Cities werden für ihre Bewohner nachhaltiger und lebenswerter: zum Beispiel, weil Verkehrsflüsse durch intelligente Systeme aufeinander abgestimmt und so sicherer werden oder Straßenbeleuchtung nur bei Bedarf eingesetzt wird.
Kann ich mich an Smart Kassel beteiligen?
Ja, auf jeden Fall! Bei Smart Kassel sollen alle Bürgerinnen und Bürger die Chancen erhalten sich zu beteiligen und können dabei Ideengeber, Gestalter und Anwender zugleich zu sein. Dafür hat das Smart Kassel‐Büro in den vergangenen Monaten bereits unterschiedliche Beteiligungsformate entwickelt und durchgeführt. Diese und weitere sollen in den nächsten Monaten und Jahren folgen.
Bürgerinnen und Bürger sind genauso gefragt ihre Ideen und ihre Meinung einzubringen wie Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und von zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Wo befindet sich Kassel auf dem Weg zur Smart City?
Der Anstoß des Smart City‐Prozess geschah im Sommer 2019. Seitdem hat sich schon viel getan. 2021 hat Kassel den Zuschlag als „Modellprojekt Smart Cities“ des Bundesinnenministeriums bekommen. Offizieller Projektstart war der 1. April 2021. Bis zum Sommer 2023 lief der Strategieentwicklungsprozess und am 17.07.2023 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Smart Kassel-Strategie, so dass die Umsetzungsphase eingeleitet wurde. Diese geht nun bis März 2028.
Was heißt eigentlich "Co-Smart"?
Co-Smart bezieht sich auf eine Methode der Entwicklung von Smart-City-Strategien, bei der die Bürger und die lokale Gemeinschaft in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Es geht darum, die Bedürfnisse und Anforderungen der Bürger in den Mittelpunkt zu stellen und dafür zu sorgen, dass die Technologien und Lösungen, die entwickelt werden, tatsächlich den Bedürfnissen der Bürger entsprechen und von ihnen akzeptiert werden. Dies kann dazu beitragen, die Akzeptanz und die Wirksamkeit der Smart-City-Strategien zu erhöhen und sicherzustellen, dass die Technologien und Lösungen tatsächlich zur Verbesserung der Lebensqualität und Effizienz der Stadt beitragen. Co-Smart wird jedoch nicht nur in der Strategiephase angewandt, sondern zieht sich durchgängig durch die Entwicklung der Smart City Kassel.
Warum will die Stadt Kassel selbst Lösungen entwickeln? Kann man nicht einfach fertige Anwendungen einkaufen?
Hinter der Smart City Kassel steht die Überzeugung, dass wir Digitalisierung brauchen, um knappe Ressourcen optimal zu nutzen. Die Teilnahme am Bundesförderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ verschafft der Stadt Kassel einen zeitlichen Vorteil, um bereits jetzt wertvolle Erkenntnisse sammeln zu können. Zudem bieten die in den Projekten entwickelten Anwendungen und Ansätze passgenaue Lösungen für die Kasseler Bedarfe. Die Stadt Kassel macht sich darüber hinaus unabhängiger von kommerziellen Anbietern, indem sie eigenes Wissen aufbaut, und behält somit auch die Hoheit über ihre Daten.
Neben der finanziellen Förderung von 65 % bietet das Bundesförderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ einen Wissensaustausch zwischen den geförderten Kommunen. So ist z. B. für das Projekt der Urbanen Datenplattform eine Entwicklungskooperation mit anderen Kommunen vorgesehen.