Grundhafte Erneuerung des Faustmühlenwegs

Erhalt bzw. Modernisierung der Infrastruktur

Die Fahrbahn und alle Gehwegabschnitte befinden sich in einem baulich schlechten Zustand, die Oberflächen sind rissig, durch Flickstellen gezeichnet und weisen beginnende Schlaglochbildungen auf. Der Straßenzustand ist im kompletten Abschnitt mit der Straßenzustandsklasse 6 bewertet. Der gesamte Abschnitt muss daher grundhaft erneuert werden.

Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2030

Die Maßnahme trägt positiv zu folgenden Maßnahmenfeldern des VEP bei:                

• A6 Fußverkehrsfreundliche Straßenräume/attraktive öffentliche Räume
• D6 Stadtverträgliche und integrierte Straßenraumgestaltung 

(vgl. Verkehrsentwicklungsplan Stadt Kassel 2030 vom 20. Juli 2015, Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Nr. 101.17.1751)

Radverkehrsförderung

Die Oberfläche der Fahrbahn wird neu hergestellt und damit sicherer für die Nutzung des Radverkehrs. 

Fußverkehrsförderung

Bezüglich des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) soll beim Gehweg durch eine Mindestbreite von 2,50 m der Platz- und Sicherheitsbedarf des Fußverkehrs erfüllt werden (vgl. Verkehrsentwicklungsplan Ziel A6). Im Bestand liegen die Gehwegbreiten südlich der Einmündung des Eschenstruther Wegs auf beiden Seiten bei rund 2,00 m. Nördlich der Einmündung hat der östliche Gehweg eine Breite von rund 0,70 m bis 1,40 m und der westliche von rund 1,30 m bis 2,00 m. Im Zuge des Umbaus wird der gesamte westliche Gehweg auf komfortable 3,00 m ausgebaut.  An den Einmündungen sowie der Haltestelle werden entsprechende Bordabsenkungen für eine barrierefreie Querung geschaffen.

Kfz-Verkehr 

Alle Begegnungsverkehre für Anliegerstraßen, außer an den vorgezogenen Seitenräumen, sind weiterhin möglich. Durch die Verschmälerung der Fahrbahn wird das einseitig mögliche Fahrbahnrandparken eindeutiger definiert. 

Der Faustmühlenweg zwischen Heidenkopfstraße und Faustmühlenweg 31 (Feuerwehr) hat eine Ausbaulänge von rd. 440 m. Fahrbahn und Gehwege werden gemäß Regelaufbau der Stadt Kassel grundhaft erneuert. Die Fahrbahn erhält eine Breite von 5,50 m. Damit ist das Parken auf einer Seite am Fahrbahnrand, außer im Bereich zwischen den Baumscheiben, weiterhin möglich. In den Bereichen der Baumscheiben wird die Fahrbahn auf ein Maß von 3,50 m punktuell eingeengt, was sich verkehrsberuhigend auswirken wird. Ab der Einmündung vom Eschenstruther Weg beträgt die Fahrbahnbreite 6,00 m, sodass der Begegnungsfall Bus/PKW problemlos ablaufen kann. Der westliche Gehweg weist im Bestand eine Breite von rund 2,00 m auf und wird nach dem Ausbau eine durchgehende Breite von rund 3,00 m haben. Der östliche Seitenraum wird in wechselnden Breiten komplett entsiegelt und begrünt. Insgesamt sollen darin ca. 12 neue Bäume gepflanzt werden. Zudem ist eine Einleitung des lokal anfallenden Regenwassers in den Grünstreifen / Baumscheiben geplant. Hierzu wird der Hochbordstein entlang des Grünstreifens in regelmäßigen Abständen mit Lücken eingebaut, damit das Regenwasser in den Grünstreifen fließen und dort zurückgehalten werden kann. Weiteres hierzu unter Punkt 4.2 „Regenwassermanagement“. Die Beleuchtung des Faustmühlenwegs ist aufgrund des technischen Alters teilweise erneuerungsbedürftig.

Klimaschutz

Durch die Entsiegelung des östlichen Gehweges und der Herstellung von Baumscheiben werden rund 650 m² asphaltierte Fläche entsiegelt. Dies entspricht rund 16% der Gesamtfläche. Die Schaffung der Grünflächen wird positiv zum Kleinklima beitragen. 

Regenwassermanagement 

Das lokal anfallende Regenwasser wird über die Querneigung der Fahrbahn in den östlichen Grünstreifen geleitet. Der Grünstreifen wird muldenartig ausgebildet und mit Überlaufabflüssen versehen, damit bei stärkerem Regen das Oberflächenwasser den Grünstreifen nicht überspült, sondern über den vorhandenen Mischwasserkanal abgeleitet werden kann. Alternativ wird das lokal anfallende Regenwasser über Bordrinnen zu den Straßenabläufen geleitet und über den vorhanden Mischwasserkanal abgeführt. 

Baum- und Grünpflanzung

Im Bestand gibt es keine Bäume und nur ganz vereinzelt Grünflächen im öffentlichen Bereich des Planungsabschnittes. Anstelle des östlichen Gehweges ist ein nur durch Zufahrten unterbrochener Grünstreifen vorgesehen, in dem mindestens 12 Baumpflanzungen geplant sind. Der neu entstandene Grünstreifen kann darüber hinaus mit Kräutern und Stauden bepflanzt werden und neben einem attraktiveren Straßenbild einen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität leisten.

Wiederverwendung von Baustoffen

Das Material des östlichen Gehweges muss aufgenommen und entsorgt werden. Ob Bestandteile der Fahrbahn oder des westlichen Gehweges recycelt werden können, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festgelegt werden, da das dafür notwendige Bodengutachten noch aussteht. 

Entsprechend des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung sind für alle Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs die Wirkungen auf den Kfz-Verkehr und die Zielkonflikte darzustellen (vgl. Ziffer III im Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Förderung des Radverkehrs im Gebiet der Stadt Kassel, Nr. 101.18.12.37). 

Radverkehr 

Mit dem Ausbau des Faustmühlenwegs wird die Fahrbahn neu hergestellt. Dadurch steigert sich die Sicherheit und der Fahrkomfort für den Radverkehr.

Fußverkehr

Ein breiter Gehweg ist barrierefrei besser nutzbar. Durch die punktuelle reduzierte Fahrbahnbreite im Bereich der Baumscheiben wird der Verkehr entschleunigt und trägt somit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fuß– und Radverkehr bei. Durch den homogenen Gehwegbelag verbessert sich der Komfort für Fußgänger. Die neue Beleuchtung trägt ebenfalls zur Verkehrssicherheit für Fuß- und Radverkehr bei. 

Kfz-Verkehr

Durch die Reduzierung der Fahrbahnbreite von 6,00 m auf 5,50 m im Abschnitt Heidenkopfstraße bis Eschenstruther Weg wirkt die Maßnahme verkehrsberuhigend auf den fließenden Verkehr.

Die Maßnahme trägt somit positiv zu Ziel D6 des VEP bei, indem der Kfz-Verkehr verlangsamt wird. Der Entfall der Parkplätze durch die Pflanzung der Bäume beläuft sich auf etwa sieben Stück. 

ÖPNV

Aufgrund des breiteren Gehwegs ist die Anbindung für Fußgänger an den ÖPNV verbessert. Außerdem wird die Haltestelle Eisenhammerstraße innerhalb des Planungsabschnittes nach Stand der Technik barrierefrei ausgebaut, wodurch die Sicherheit der wartenden Fahrgäste sowie auch das sichere Ein- und Aussteigen für mobilitätseingeschränkte Menschen gewährleistet wird.

Beim Planungsprozess wird eine gleichberechtigte Teilhabe und die Beteiligung aller Gruppen stattfinden. Bei der Planung wurden genderbezogene Kriterien geprüft, wie die Verbesserung der Attraktivität und Sicherheit des Wohnumfeldes oder die Beseitigung von Angsträumen durch bessere Beleuchtung. 

Die Kosten für die Herstellung der geplanten Maßnahme belaufen sich auf rund 1.500.000 € (brutto).

Die Durchführung der Baumaßnahme ist voraussichtlich ab 2025/26 vorgesehen.