Gestalterische Aufwertung der Wilhelmshöher Allee

Hauptsichtachse von und zum UNESCO Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe, sie verbindet in ihrem 4,6 km langen schnurgeraden Verlauf den Bergpark mit der Innenstadt. Für Gäste der Stadt wurde sie daher so umgestaltet, dass sie ein besonderes Erlebnis der schrittweisen Annäherung an Bergpark und Innenstadt sein.

Landgraf Friedrich II. erklärt die Entstehung der Wilhelmshöher Allee und wie sie im Rahmen des Bundesförderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gestalterisch aufgewertet wird. Ein Trickfilm von Felix Kramer im Auftrag der Stadt Kassel – Stadtplanung, Bauaufsicht und Denkmalschutz

Projektbegründung

Mit der Erweiterung und dem Umbau seiner Residenzstadt durch seinen Hofbaumeister ließ Landgraf Friedrich II. 1767/68 vom Bergpark aus die Weißensteiner Allee (heute Wilhelmshöher Allee) nach Kassel anlegen. Die 20 m breite Achse war unmittelbar auf den Herkules bezogen und verlängerte über 5 km die Linie der Wasserspiele schnurgerade durch die hügeligen Felder der Dörfer Wahlershausen und Wehlheiden bis zur Residenzstadt. Die Allee endete zunächst an der Landstraße von Wehlheiden nach Kassel (heute: Rathenauplatz, Einmündung Königstor). Knapp 10 Jahre später wurde sie 1776/77 den Weinberghang hinauf durch die Gärten vor der Stadt bis an den Stadtrand herangeführt und hier mit der neuen städtischen Magistrale, der Königstraße, verbunden.
 

Heute verbindet die Wilhelmshöher Allee als Stadtstraße das UNESCO Weltkulturerbe Bergpark mit der Innenstadt und ist als Pufferzone ausgewiesen. Dank der historischen, landschaftlichen und städtebaulichen Bezüge hat die Wilhelmshöher Allee eine besondere Bedeutung für das gesamtstädtische Gefüge der Stadt Kassel. An ihr orientierte sich die Entwicklung der westlichen Stadtteile im 19. Jahrhundert, sie ist die Hauptsichtachse von und zu dem UNESCO Weltkulturerbe Bergpark, sie verbindet in ihrem 4,6 km langen schnurgeraden Verlauf nicht nur den Bergpark mit der Innenstadt, sie ist auch die erkennbar verbindende Magistrale der bipolaren Museumslandschaft und der großen Landschaftsparks Kassels. Für Gäste der Stadt sollte sie daher ein besonderes Erlebnis der schrittweisen Annäherung an Bergpark und Innenstadt sein.
 

Von der einstigen prachtvollen Allee ist jedoch nur noch wenig zu erkennen. Defizite bestehen vor allem in der Ausprägung des Alleecharakters, da zum einen in vielen Bereichen der Baumbestand Lücken aufweist und zum anderen große Teile des Baumbestandes durch zu kleine Baumscheiben in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Mit dem Ziel, die verknüpfende markante Achse als Einheit neu erlebbar zu machen, wurden Fördermittel beim "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit" beantragt und in einer Höhe von 1,9 Millionen Euro bewilligt. Rund 200.000 Euro Komplementärmittel werden dabei von der Stadt Kassel beigesteuert.