Marmorbad

Das Marmorbad ist Deutschlands letzte bedeutende und erhaltene repräsentative Badeanlage aus der Zeit des Spätbarock. Der Pavillon wurde unter Landgraf Karl errichtet. Der italienische Bildhauer Monnot schuf die prachtvolle Innenarchitektur mit marmornen Skulpturen und Wandreliefs.

In diesem Jahr schon ab Karfreitag, 29. März geöffnet.

Kleinod in der Karlsaue

Das Marmorbad wurde von 1722 bis 1728 unter Landgraf Karl von Hessen-Kassel errichtet. Der bedeutende römische Bildhauer Pierre Etienne Monnot (1657-1733) schuf die prachtvolle Innenarchitektur mit marmornen Skulpturen und Wandreliefs mit Darstellungen aus den Metamorphosen des Ovid, sowie Medaillons mit Porträtbüsten des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel und seiner Frau, der Landgräfin Marie Amalie von Kurland. Das Kasseler Marmorbad stellt eines der bedeutendsten Ensembles römischer Profanskulptur des frühen 18. Jahrhunderts dar.

Blick in das Marmorbad

Dass der in napoleonischer Zeit in Kassel als Hauptstadt des damaligen Königsreichs Westphalen residierende Jérôme – Bruder des in Paris regierenden Kaisers – einmal im Marmorbad in Rotwein gebadet haben soll, war lange Zeit eine gern erzählte Geschichte. Sie entbehrt aber wohl einer Grundlage in der Realität, denn das Marmorbad ist ein reines Schaubad. Es hat keinen Abfluss, und es gibt auch keine Rotweinflecken in seinem kostbaren Marmor, wie vielfach behauptet wurde.

Zum Baden ist das Marmorbad also nie genutzt worden, wohl aber für rauschende Feste, vor allem in der kurzen Zeit der Regentschaft von Jérôme Bonaparte. Gepasst hat die Anekdote natürlich zum Bild von „König Lustik“, so der Spitzname Jérômes bei den Kasselern, die damit sowohl seine Verschwendungssucht als auch seine Aussprache aufs Korn nahmen.

Marmorbad

Staatspark Karlsaue