Erste hauptamtliche Behindertenbeauftragte bei der Stadt

Susanne Berg ist die erste Behindertenbeauftragte bei der Stadt Kassel. Seit Anfang März ist sie Ansprechpartnerin für behinderte Bürgerinnen und Bürger sowie deren Angehörige.

„Nicht behindert zu sein, ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann“

Richard von Weizsäcker

Neben dem städtischen Behindertenbeirat, in dem 15 Personen ehrenamtlich aktiv sind, wurde nun bei der Stadtverwaltung erstmals eine hauptamtliche Funktion als Behindertenbeauftragte geschaffen. 

„Menschen mit Beeinträchtigungen sollen mit ihren Anliegen in unserer Stadt jetzt noch mehr Gehör finden“, erklärte Oberbürgermeister Sven Schoeller. Er sei froh, dass die Stadt mit der neuen Behindertenbeauftragten einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom Dezember 2022 umsetzen konnte. Die neue Stelle sei im Hauptamt, Abteilung Geschäftsstelle der Beiräte, verortet. 

Gesundheit ist ein kostbares Gut

Das Zitat Richard von Weizsäckers „Nicht behindert zu sein, ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann“ begleite sie seit vielen Jahren, erklärte Susanne Berg, die sich aus eigener Betroffenheit in die unterschiedlichen Problemlagen von Menschen mit Behinderung hineinversetzen kann. „Gesundheit wird in der Gesellschaft als selbstverständlich angesehen, dabei ist sie ein kostbares Gut“, sagte Berg. „Wenn sie im Alter verloren geht, ist das gesellschaftlich akzeptiert. Wenn in jungen Jahren eine Behinderung eintritt, hat die Gesellschaft nach meinen Beobachtungen gewisse Probleme damit, zurecht zu kommen.“

Bevor Berg die neue Funktion übernommen hatte, war sie unter anderem bei Versicherungsträgern und im Sozialamt der Stadt, dort im Bereich Hilfe zur stationären Pflege, beschäftigt. Nun freue sie sich auf viele Kontakte mit gehandicapten Menschen aus Kassel. „Sehr gerne lade ich alle Kasseler Bürgerinnen und Bürger mit Beeinträchtigungen und deren Angehörige ein, mir von ihren Sorgen, Problemen und Wünschen zu erzählen“, sagte Berg. Es sei ihr dabei besonders wichtig, dass sich jeder Einzelne von ihr gesehen, gehört und auch verstanden fühle. „Da jedes Anliegen sehr individuell sein wird, biete ich einen geschützten Raum für vertrauliche Gespräche. Anschließend wird gemeinsam überlegt, ob und welche nächsten Schritte einzuleiten sind. Gerne bin ich auch bei Behördengängen behilflich“, so die neue Behindertenbeauftragte.

Kontakt

Kontakt zu Susanne Berg kann unter der Telefonnummer 787-5431 oder per E-Mail an behindertenbeauftragtekasselde aufgenommen werden. Sprechzeiten erfolgen nach vorheriger telefonischer Vereinbarung, montags wird eine feste Sprechzeit von 9 bis 12 Uhr in ihrem Büro (Fünffensterstraße 5, 2. OG) angeboten.