Das 1126 erstmals urkundlich erwähnte Bettenhausen war jahrhundertelang eine dörfliche Siedlung. Der alte Dorfkern von Bettenhausen weist eine Fülle von Fachwerkbauten auf; der älteste stammt aus der Spätgotik.
Der 1679 erbaute Messinghof kennzeichnet die Anfänge der industriellen Entwicklung im Kasseler Raum. Nahe dem Dorf wurde 1785 das damals größte und modernste hessische Krankenhaus, die Charité, eingerichtet. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts siedelten sich verschiedene Industriebetriebe an, insbesondere Textilunternehmen.
Die Eingemeindung Bettenhausens
1906 erfolgte die Eingemeindung Bettenhausens in Kassel. Mit seinen 596 Hektar Gemarkung bildete Bettenhausen den Industrieschwerpunkt des Landkreises. Dort waren nämlich der Fuldahafen, die Kassel-Waldkappeler Bahn sowie viele metallgewerbliche Betriebe angesiedelt. Ganze 31 Fabriken beherbergte Bettenhausen, die für die Gemeinde die Hauptbeschäftigungsquelle darstellten. Das Vermögen der Gemeinde wurde zwar als nicht sonderlich beträchtlich eingeschätzt, die Steuerkraft aber wurde als gut bewertet.
Besonders problematisch für die industriell geprägte Gemeinde war die Abwasserbeseitigung. Eine geordnete Kanalisation war unabdingbar und finanziell für Bettenhausen allein kaum zu bewerkstelligen.
Das Gesicht des Stadtteils wandelt sich
Das erste Kasseler Hallenbad wurde 1930 in der Leipziger Straße seiner Bestimmung übergeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand nördlich des Eichwaldes ein reines Wohngebiet.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen die Industrieschornsteine zu verschwinden. Auf dem Gelände der Spinnfaser-Fabrik setzte seit 1984 mit dem "Unternehmenspark" eine neue Entwicklung ein. Aber man besann sich auch auf die historische Substanz des Ortskerns und gestaltete diesen unter denkmalpflegerischen Aspekten.
Mit der Eröffnung der Superdisco A7 im Hagenpark an der Miramstraße im Jahr 2001 setzte sich der Wandel des ehemaligen Industriestadtteils fort.